Einer der SEO Rankingfaktoren bei Google ist die Ladezeit der Webseite. Da die Mobilnutzung mittlerweile das Desktopbrowsing abgelöst hat, ist der schnelle Aufbau der eigenen Internetseite für das stellenweise lahme Mobilnetz sehr wichtig geworden.
Wie misst man überhaupt die Geschwindigkeit der eigenen Webseite?
Hierzu gibt es eine Vielzahl von kostenlosen Online Tools. Wir stellen Ihnen hier 3 der Tools vor, mit denen wir in der Agentur ständig arbeiten.
Website Grader
Um unseren Kunden auf einen Blick zu zeigen wie gut bzw. weniger gut eine Webseite optimiert wurde, bietet sich der hervorragend übersichtliche Website Grader an. Unter http://website.grader.com kann man die URL der jeweiligen Seite eintippen und erfährt sofort, wo die ersten Schwachstellen liegen. Zwar verrät der Grader nicht punktgenau was man verbessern sollte, man erhält aber einen guten, ersten Eindruck von Qualität der jeweiligen Webseite.
Pingdom
Unter https://tools.pingdom.com bekommt man neben einer ähnlichen Übersicht noch zusätzliche Informationen, welche Skripte und Dateien den größten Traffic verursachen. Die Anzeige der File Requests verrät uns hier viele Ansatzpunkte um Code und Bilder zu optimieren.
Pagespeed Insights von Google selbst
Und da wir Anfangs schon von Google selbst gesprochen haben, hier noch das eigene Messtool von Google. Unter https://developers.google.com/speed/pagespeed/insights/ kann man seine Seite von Google direkt analysieren lassen. Was uns hier gefällt, ist genaue Nennung von Ross und Reiter. Also welche Dateien Probleme verursachen. Die Seite für Pagespeed Insights zu verbessern ist allerdings eine härtere Nuss. Hier ist man schon gut bedient wenn man 80% anpeilt. Alles darüber ist sehr viel Arbeit.
Ein Problem bleibt aber meist dennoch. Externe Zulieferer von Plugins und implementierte Javascripte wie die von Google Analytics oder spezielle Facebook Skripte sind serverseitig nicht immer optimiert, damit muss man leben können.
Welche Faktoren beeinflussen überhaupt die Ladezeit und wie gehen wir das Problem an?
Bilder – Größe und Komprimierung
Durch die schnelleren DSL oder Kabelanschlüsse sind wir es ja mittlerweile gewohnt, dass Webseiten recht fix laden. Trotzdem ist eine Vielzahl der Webseiten mit deutlich zu großen Bildern überladen. Und mit Größe meinen wir Dateigröße. Idealerweise ist jedes Foto kleiner als 80 Kilobyte. Man kann sich also recht einfach vorstellen, dass der Aufbau einer Seite mit 10 Bildern, die jedes zwischen 200 und 500 Kilobyte groß sind, erheblich länger dauert, als die gleiche Anzahl mit Bildern die zwischen 50 und 80 Kilobyte liegen.
Was also tun? Wir setzen die Bilder auf Diät. Das meist verwendete Format ist die JPG Datei. Wussten Sie, dass eine Komprimierung um 70% mit dem Auge kaum wahrnehmbar ist? Wer also Photoshop oder ähnliche Programme (Gimp, Affinity Photo, Pixelmator) nutzt, sollte seine Bilder schön dicht packen. Und wer keine professionellen Grafikprogramme hat, kann dies auch Online erledigen. Seiten wie http://optimizilla.com/de/ oder https://tinypng.com/ bieten kostenfreie Lösungen.
Der Code – Reduzierung der Serveranfragen und Kompression
Komplexe Content Management Systeme (CMS) verwenden eine Menge Code. Zwar kann man mit vielen Mitteln den Code straffen, trotzdem ist dieser immer noch recht belastend im Bezug auf Ladezeiten. CMS Systeme wie Joomla, WordPress oder Typo3 bieten aber ab Werk Möglichkeiten diesen Code kleiner zu packen. Die Idee dahinter ist simpel. Per GZIP Kompression schicken wir dem Browser die komprimierte Fassung der Daten und dieser entpackt die Daten schneller, als wenn er diese unkomprimiert laden würde.
Dateien auf dem Server
Ungenutze Plugins und Bilder verstopfen im wahrsten Sinne des Wortes alles. Durch gezielte, behutsame Deinstallation von nicht benötigten Komponenten des CMS und durch Löschung aller alten oder nicht genutzten Bilder verhilft man der Seite zu einer Schlankheitskur. Je weniger Daten der Browser anfordert, umso schneller ist der Aufbau. Diese Methode erfordert allerdings viel Zeit, da dies manuelle Aufgaben sind, die gerne tage- und wochenlange Arbeit hervorrufen.
Nutzung des Cache
Der Browser bietet zusätzlich eine tolle Funktion an, die gerade bei Webseiten, welche sich nicht häufig ändern, zu einem schnellen Aufbau führen. Das sogenannte Caching legt bereits geladene Daten wie z.B. Bilder auf Ihrem Computer ab, damit diese nicht immer wieder geladen werden müssen. Wenn Sie sich also häufig vor und zurück bewegen auf einer Seite, werden die Dateien nicht immer wieder neu vom Server geladen, sondern von Ihrer Festplatte. Damit dies noch besser funktioniert, sollte im CMS das erweiterte, serverseitige Caching zusätzlich aktiviert werden.
Für hartgesottene – Content Delivery Network (CDN)
Man kann seinen statischen Content auch woanders puffern. Und zwar über CDN Netzwerke. Diese Anbieter stellen Kapazitäten für große Mediendateien zur Verfügung. Die Dateien werden dort im Cache vorgehalten um blitzschnell ausgeliefert zu werden. CDNs sind kostenpflichtig und nicht umbedingt für jeden notwendig. Meist setzen große Webseiten und gängige Shops auf solche Netzwerke. Aber prinzipiell steht diese Methode jedem zahlenden Kunden zur Verfügung. Bekannte Anbieter sind z.B. Akamai, Amazon Web Services, Cloudflare oder Level 3 Communications.
Fazit
Zu der Aufgabe einer guten Agentur gehört neben der Erstellung der Webseite auch die Optimierung dieser Seite als Teil der On-Page Suchmaschinenoptimierung. Achten Sie darauf, dass Ihre Webseite „ab Werk“ in einem sauber optimierten Zustand übergeben wird. Mit den oben genannten Tools können Sie auch als Laie recht einfach prüfen, ob man einen guten Job gemacht hat. Zur Qualität gehört eben nicht nur das Design, was in unseren Augen eher der Kosmetik entspricht, sondern auch das was dahinter liegt. Erwähnen möchten wir noch, dass die Verbesserung der Ladezeiten nur einziger Faktor im SEO Gebilde ist. Zur Steigerung des Rankings bei Google muss natürlich noch viel mehr geschehen. Aber Kleinvieh macht eben auch Mist.